Swissairdebatte in der Arena
Das Jahr des Mentoring-Projektes 'frau hoch zwei' hat begonnen und ich konnte bereits einen ersten spannenden Abend mit Susanne verbringen. Ich begleitete sie in die Fernsehsendung Arena zum Thema "Swissair - Politiker ziehen Bilanz". Ich ziehe hier ebenfalls Bilanz - meine eigene - über die Sendung und die Hauptdarsteller des Swissairdebakels.
Über den Wolken und vor Gericht muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, sofern man ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrates der gegroundeten Swissair ist. Die einen lächeln in die Kameras der Journalisten in Bülach und Schweigen anschliessend vor Gericht, ein anderer gönnt sich vor seinem Gerichtstermin noch einige Tage am Meer, lächelt in die wärmende Sonne und vertraut dem Potential seines Staranwalts. Ringt man sich doch zu einer Aussage durch, so wird die Schuld anderen zugeschoben, als Hauptschuldige hat man wohl die Terroranschläge vom 11. September 2001 vergessen anzuklagen.
Auch die anwesenden Politikerinnen und Politiker sowie die Fachpersonen in der Sendung Arena können die Hauptschuldigen für das Grounding der Swissair nicht 100%-ig identifizieren. Dank Gähn-Übungen (sollen gut sein für die Durchblutung des Gehirns) und einem Apéro vor der Sendung, dann zum richtigen Zeitpunkt zur Hochform angelaufen, wurde unter den vier Politvertretern Susanne Leutenegger Oberholzer (SP), Reto Nause (CVP), Johann Schneider-Ammann (FDP) und Ueli Maurer (SVP) während der Sendung aber heftig diskutiert und bisweilen kritisierte man sich auch gegenseitig. War die staatliche Intervention aus heutiger Sicht korrekt? Wurden die zwei Milliarden Steuerfranken zum Fenster hinausgeworfen oder haben sie im Gegenteil tausende Arbeitsplätze gerettet? Und ist die Swiss mit dem Verkauf/Verschenken an die Lufthansa nun ein zweites Mal gegroundet?
Fragen über Fragen, über die alle Anwesenden lange über die Sendezeit hinaus hätten streiten können. Nach der Sendung, bei einem Glas Roten sah die Politwelt aber schon wieder ganz friedlich aus. Man entschuldigte sich für allfällige harte und manchmal nicht ganz korrekte Äusserungen während der Sendung. Ich staunte: Es braucht offenbar nur eine kurze Entschuldigung und schon wird die Sache abgehakt.
Die Angeklagten im Swissair-Prozess jedoch scheinen Ausdrücke wie "Entschuldigung" oder "die Sache tut mir leid" nicht zu kennen. Viel lieber lächeln sie gelassen in eine Kamera oder schauen bei einem Campari-Soda zum Fenster eines Flugzeuges hinaus, ganz nach dem touristischen Werbeslogen "onder ihne liits Näbelmeer..."
Über den Wolken und vor Gericht muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, sofern man ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrates der gegroundeten Swissair ist. Die einen lächeln in die Kameras der Journalisten in Bülach und Schweigen anschliessend vor Gericht, ein anderer gönnt sich vor seinem Gerichtstermin noch einige Tage am Meer, lächelt in die wärmende Sonne und vertraut dem Potential seines Staranwalts. Ringt man sich doch zu einer Aussage durch, so wird die Schuld anderen zugeschoben, als Hauptschuldige hat man wohl die Terroranschläge vom 11. September 2001 vergessen anzuklagen.
Auch die anwesenden Politikerinnen und Politiker sowie die Fachpersonen in der Sendung Arena können die Hauptschuldigen für das Grounding der Swissair nicht 100%-ig identifizieren. Dank Gähn-Übungen (sollen gut sein für die Durchblutung des Gehirns) und einem Apéro vor der Sendung, dann zum richtigen Zeitpunkt zur Hochform angelaufen, wurde unter den vier Politvertretern Susanne Leutenegger Oberholzer (SP), Reto Nause (CVP), Johann Schneider-Ammann (FDP) und Ueli Maurer (SVP) während der Sendung aber heftig diskutiert und bisweilen kritisierte man sich auch gegenseitig. War die staatliche Intervention aus heutiger Sicht korrekt? Wurden die zwei Milliarden Steuerfranken zum Fenster hinausgeworfen oder haben sie im Gegenteil tausende Arbeitsplätze gerettet? Und ist die Swiss mit dem Verkauf/Verschenken an die Lufthansa nun ein zweites Mal gegroundet?
Fragen über Fragen, über die alle Anwesenden lange über die Sendezeit hinaus hätten streiten können. Nach der Sendung, bei einem Glas Roten sah die Politwelt aber schon wieder ganz friedlich aus. Man entschuldigte sich für allfällige harte und manchmal nicht ganz korrekte Äusserungen während der Sendung. Ich staunte: Es braucht offenbar nur eine kurze Entschuldigung und schon wird die Sache abgehakt.
Die Angeklagten im Swissair-Prozess jedoch scheinen Ausdrücke wie "Entschuldigung" oder "die Sache tut mir leid" nicht zu kennen. Viel lieber lächeln sie gelassen in eine Kamera oder schauen bei einem Campari-Soda zum Fenster eines Flugzeuges hinaus, ganz nach dem touristischen Werbeslogen "onder ihne liits Näbelmeer..."
akkrem - Do, 25. Jan, 12:11
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