1.August auf dem Rütli
Drei sehr volle Schiffe sind in Luzern gegen Mittag in Richtung „Rütli“ in See gestochen. Bereits auf den Schiffen war die Stimmung super und die Reisenden - vorwiegend Frauen - freuten sich auf einen aussergewöhnlichen Nationalfeiertag. Nach einem kurzen Spaziergang auf die bekannteste Wiese der Schweiz (ohne Kuhfladen!) erfreuten ein Kinderchor und Fahnenschwinger die Anwesenden.
Mit tosendem Applaus und „DANKE MICHELINE“-Plakaten wurde die Bundespräsidentin um 15.00 Uhr auf der Rütli-Wiese begrüsst. Sie hielt eine kämpferische Rede: Keine Minderheit habe das Recht, die Nationalfeier für sich allein zu beanspruchen. Was uns eine, sei der Wille, zusammenzuleben. Es seien Symbole und Werte. Es seien die friedlichen und demokratischen Traditionen.
Und friedlich war es tatsächlich. Es gab weder grössere Zwischenfälle noch fielen die vereinzelten Rechtsextremen negativ auf.
Politikerinnen und Politiker aller Bundesratsparteien waren vor Ort, auch sie wurden von den zahlreich anwesenden Medienschaffenden belagert, nicht nur die höchste Schweizerin, Christine Egerszegi und unsere Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. In ihrer mehrsprachigen Rede sprach sie auch direkt die vielen Frauen vor Ort an: Die Frauen hätten mehrere Generationen lang kämpfen müssen, um die elementaren politischen Rechte zu erhalten. Viel sei erreicht, noch mehr sei aber zu tun. So seien Frauen auf den Direktionsetagen vor allem mit dem Staubsauger anzutreffen. Dies müsse sich ändern, man solle kämpfen und sich zur Wehr setzten.
Heute haben sich die Frauen gewehrt. Das Rütli wurde zurückerobert: eine friedliche Feier und ein schönes Fest konnten heute auf dem Rütli gefeiert werden, und dies verdanken wir einer Frau: „Merci Micheline“!
akkrem - Mi, 1. Aug, 19:21
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